Mittwoch, 29. April 2009

A cappella

Vorgestern haben wir in Essen ohne Mikrofone gesungen, und zwar nicht nur „The longest time“, sondern auch einige andere Lieder, darunter auch ganz neue wie “Cool“ oder „Fleisch“.

Es hatte ab dem ersten Lied immer wieder unvorhersehbar ganz furchtbar laut geknackst und gekracht, und dieser peinigende Lärm war so enorm störend, dass wir uns entschieden, die Technik auszuschalten und unverstärkt weiterzusingen. Das war kein einfaches Unterfangen, weil wir in einem alten, großen Kino auftraten, und so Häuser sind nicht dafür gebaut, eine Konzertsaalakustik zu bieten. Also musste zwangsläufig der Großteil der Dezibel in der üppigen Polsterung des Lichtspielhauses verschwinden.

Das erforderte von uns wie vom Publikum viel Koozentration, und es war sehr spannend, wie das veränderte Hören zu ganz neuen Reaktionen führte. Die Ansagen und Pointen wurden viel genauer wahrgenommen und beklatscht, die Dramaturgie der Lieder wie der Zwischentexte kristallisierte sich deutlich heraus. Eine faszinierende Erfahrung.

Trotzdem natürlich eine, die man nicht unbedingt so schnell wiederholt haben muss. Es ging dann so aus, dass wir die letzten beiden Lieder der ersten Hilfe mit Kabelmikrofon sangen, was zu einigen netten Situationen führte. Die Pause – ein bisschen länger als üblich – nutzte Martin dazu, alles auseinander- und wieder zusammenzubauen, und das tat’s dann. Wir haben jedenfalls was zu erzählen, wenn nicht unseren Enkeln, dann immerhin euch.

Sonntag, 26. April 2009

Gutwurst



Vorgestern war erst Sellerie dran, und das ist ja kein Essensblog hier. Doch man soll die Reste feiern, wie sie fallen, und so einen ekligen Ekel wie heute bekommt man selten geboten. Die fotografierte Wurst mit Weichkäseeinlage war bereits im Originalzustand äußerst unansehnlich, aber was 50 Minuten erstes Set mit ihr gemacht haben, ist noch mal erstaunlicher.

Ansonsten war das aber ein sehr amüsantes Konzert. Thomas hat zwei Ansagen zusammengelegt und dadurch zehn Minuten am Stück geredet, und zwar sich um Kopf und Kragen. Lieblingsstelle (es ging um die Wichtigkeit der, wie er sagt, Pronunzion des Französischen): „Vokabeln sind Schall und Rauch; Aussprache – Eins.“

Noch in der ersten Hälfte haben wir zufällig herausgefunden, dass etwa 80 Prozent, also vier Fünftel, also sehr viele unserer Siegener Konzertgänger vom Dorfe stammen. Jetzt, Zufall oder nicht? Wir haben das noch nie abgefragt, und nun kommt uns der Gedanke, dass die Strategie, uns in Städten zu zeigen, falsch sein könnte. Dass wir eher in Stuckenborstel, Blickstedt und Finnentrop spielen sollten als in den Metropolen dieses Landes.

Dann hätte es auch die Wurst nicht mehr so weit.

Montag, 20. April 2009

Mittwoch, 8. April 2009

Gemüse des Monats

In meiner Rohkosthitliste ganz weit oben: Kohlrabi. Möhren im Mittelfeld, sicheres Schlusslicht: Sellerie.


16h

Es kommt das Problem dazu, dass ich gar nicht weiß, ob es nicht Fenchel ist, den ich meine. Oder ist das dasselbe? Wie ist das mit Lauch und Porree? Sprechen wir da vom selben Gemüse?


18h

Und was umwickelt man mit Schinken, das ist doch Chicorée, nicht wahr? Meiner Meinung nach gibt es wesentlich zu viel bitteres Gemüse; da findet eine zu große Differenzierung statt, die niemand braucht. Sellerie hat jedenfalls keine deutliche USP, das ist klar.


20h

Und während wir mit allabendlicher Freude das Buffet leerräumen, muss die arme Selleriestange liegen bleiben und welken. Weil niemand sie mag, weder ich noch die gierigen Jungs noch der große Martin noch die hungrigen Feuerwehrmänner. Ich habe Mitleid. Sellerie, du bist mein Freund.


22h