Sonntag, 10. April 2011

Vierzehn aus Achtzehn

Wir sind auf dem Weg von Weimar zurück nach Köln und haben es geschafft. Die Frühlingstour liegt hinter uns, und nun freuen wir uns alle auf St. Petersburg und die vor uns liegende Osterzeit.

Ich erinnere mich nicht, bisher einen so straffen Terminplan absolviert zu haben, aber die Routen waren gut und haben uns nicht überanstrengt. So hatten wir genug Zeit für uns selber und die Städte, in denen wir aufgetreten sind. Nach elf Jahren voller Konzerte in ganz Deutschland gibt es natürlich nicht mehr viele ganz große Überraschungen - in jedem der jetzt bereisten Orte sind wir mit Basta schon gewesen - aber eigentlich lässt sich überall noch Neues entdecken.

So traf es sich gut, dass wir auch gestern in Weimar noch genug Zeit hatten, um uns auf neuerliche Rund- und Spaziergänge zu machen. Schon die durchaus lange Anreise von Bremen aus war wider Erwarten schön gewesen: wir hatten das dann doch nicht komplett flächendeckende deutsche Autobahnnetz verlassen müssen oder dürfen und waren eine gute Zeit lang im hessisch-thüringischen Niemandsland unterwegs, das sich als außerordentlich malerisch erwies.

Und dann Weimar. Unglaublich schön. Wir sind also entlang der Ilm durch den Park gelaufen, über von Goethe & Schiller eigenfüßig begangenes Kopfsteinpflaster flaniert und haben uns am Frühling gefreut. Und auch an dem Land, das wir in den letzten Wochen bereist haben. Was wir allein auf dieser Tour gesehen haben: Das sicherlich weiträumig unterschätzte Fulda (ging mir jedenfalls so), Hamburg und die Ostseeküste über Kiel, den idyllischen Südwesten mit Bad Säckingen und Freiburg, schließlich die alten deutschen Traumstädtchen Lübeck und Weimar. Vor lauter Einkaufszentren und Handyläden vergisst man manchmal, wie schön es hier trotz allem ist.

So. Der Routenplaner zeigt mir an: noch eineinhalb Stunden bis nach Köln. Das waren vierzehn Konzerte in achtzehn Tagen. Nach Hause.

Freitag, 1. April 2011

Tief im Westen

1.April. Wir sind auf dem Weg nach Bad Säckingen, dicht an der Schweiz. Gestern waren wir in Stuttgart und haben erneut unseren freien Nachmittag mit gemeinsamem Shoppen verbracht. Eingekauft haben wir schon wieder nichts, aber ich mir gar nicht sicher, ob das beim Shoppen zwangsläufig dazugehört.

Wir sind inzwischen schon so mit unseren schwarzen Anzügen verwachsen, dass wir uns nichts anderes mehr vorstellen können. Wir hatten die letzten Tage echt alles an. Unterschiedliche Anzüge mit gleichen Hemden, gleiche Anzüge mit unterschiedlichen Hemden, gleiche Anzüge mit gleichen Hemden und unterschiedliche Anzüge mit unterschiedlichen Hemden. Anzüge in grau, blau, blaugrau, graublau, Hemden dasselbe und mehr. Glücklich waren wir mit gar nichts und haben uns entschieden, die Entscheidung zu verschieben.

Jetzt fahren wir durchs Grüne und erholen uns und unsere Augen, in die all die großstädtischen Businessnuancen sich schon fest eingegraben hatten. In Bad Säckingen waren wir schon mal, aber das Einzige, an das ich mich mit Sicherheit erinnere ist, dass man da ständig Schweizer Netz hatte.

Aber ich meine, da gäb es auch eine nette kleine Altstadt, ein Flüsschen (im Zweifelsfall der Rhein), ein paar Wiesen und Wälder. Und natürlich Herrenbekleidungsgeschäfte. Morgen sind wir in Karlsruhe, übermorgen in Freiburg, da ist Sonntag. Seufz.