Samstag vor einer Woche spielten wir in der Alten Oper in Frankfurt. Wir hatten Einzelgarderoben. Auf Schildern wurde einem empfohlen, seine Wertsachen in den Safe zu schließen und diesen mit einer vierstelligen PIN zu programmieren. Ich schloss Handy und Portemonnaie in den Safe und codierte ihn.
Nach Konzertende wollte ich meine Sachen wieder aus dem Safe holen. Dazu tippte ich die PIN ein. Der Safe behauptete, es würde sich um die falsche handlen. Ich hätte noch zwei Versuche, so das Informationsschild an der Wand, nach zwei weiteren falschen Eingaben würde sich der Safe für fünf Minuten abschalten. Erst nach dieser Wartezeit könne ein weiterer Versuch erfolgen. Ich tippte noch zweimal die PIN ein, der Safe hielt sie für falsch und schaltete sich ab.
Nach fünf Minuten wiederholte ich die Prozedur; sorgfältig und gewissenhaft tippte ich die vier Ziffern auf den Nummernblock, nur um nach drei fehlgeschlagenen Versuchen dieselbe Reaktion seitens des Safes hervorzurufen: Tilt. Ich ging zum Pförtner und schilderte das Problem. Der Pförtner teilte mir mit, dass ich, wäre ich fünf Minuten eher erschienen, die Inspizientin noch erwischt hätte, die als einzige über die Metacodes verfüge.
Das Problem sei überdies leider bekannt, sagte mir der Pförtner; die Safes würden sich ab und an nicht mit der programmierten PIN öffnen lassen, und es sei ein Ärgernis, dass er als Pförtner nicht die notwendigen Resetcodes kennen dürfe. Meine Einschätzung, ganz generell sollte eine anscheinend bekannte Funktionsstörung der Safes doch eher zu einer Warnung vor der Benutzung der Safes führen anstatt zu ihrer Empfehlung, konnte er nachvollziehen. Ich bat den Mann um die Handynummer der Frau, er hatte sie nicht.
Kein Problem, sagte ich, ich würde morgen vorbeikommen, um 11 Uhr etwa, dann würde uns unser Weg weiter nach Hannover führen. Die Inspizientin sei aber erst um 14 Uhr wieder im Haus, meinte der Pförtner. Ich fragte ihn, ob er die Handynummer eines Kollegen wisse, der wiederum die Handynummer der Inspizientin kenne? Der Pförtner kannte keine.
Ich ließ mir die Festnetzdurchwahl der Inspizientin, Frau A., geben, um sie am nächsten Tag um 14 Uhr anzurufen.
Frau A. ließ sich einen Tag später tatsächlich erreichen, sie war bereits über das Problem informiert worden. Sie bat mich, ihr eine Email mit meiner Postanschrift zu schreiben, sie würde die Sachen dann dorthin verschicken. Da Sonntag war, würde sich das erst am nächsten Tag erledigen lassen. Am Abend schrieb ich Frau A. die gewünschte Mail.
Der Montag verging. Dienstag Morgen fand ich eine Email von Frau A. im Posteingang. Sie hatte sie um 6.14 abgeschickt und bat mich darin, Herrn B. zu kontaktieren und ihm meine Anschrift durchzugeben. Ich wunderte mich, denn ich hatte Frau A. ja schon, wie von ihr gewünscht, alle notwendigen Informationen übermittelt. Ihr Schreiben ließ darauf schließen, dass die Sachen noch nicht in der Post waren. Herrn B.s Telefonnummer fand sich in Frau A.s Mitteilung nicht, also rief ich die Oper an und fragte nach Herrn B. Der Pförtner sagte mir, er kenne keinen Herrn B. Ich bat um Frau A. Frau A. habe das Haus bereits verlassen, sagte der Pförtner, und sei erst Mittwoch wieder da.
Ich ließ mich mit ihrer Kollegin, Frau C. verbinden. Diese war informiert und teilte mir mit, Portemonnaie und Handy seien auf Vermittlung einer meiner Kollegen an Herrn B. gegangen, dieser würde sich darum kümmern, beides an unser Büro zu schicken. Ich rief in unserem Büro an. Ja, man sei im Kontakt mit Herrn B.. hieß es dort, man habe ihm eine Email mit der Bitte um Rückruf geschickt, leider habe man noch keine Antwort erhalten. Ich ließ mir seine Telefonnummer geben und rief an.
Herr B. war zu erreichen und sagte, er habe die Email bekommen und plane auch, sie zu beantworten. Er war im Besitz von Portemonnaie und Handy und könne sie gern verschicken. Er sei zuversichtlich, das spätestens am folgenden Tag, Mittwoch, zu schaffen.
Donnerstag rief ich in unserem Büro an und fragte O., ob die Post angekommen sei. Nein, sagte man mir, aber anhand der Sendungsverfolgungsnummer sehe man, dass es spätestens Freitag soweit sein müsse.
Freitag Mittag war in unserem Büro noch keine Post angekommen. Das Problem sei leider, informierte mich O., dass seitens der Agentur eine Zusendung bis spätestens 19 Uhr vorgesehen sei, aber dummerweise das Büro nicht solange besetzt sein würde. Montag spätestens würde man die Sachen dann aber entgegen nehmen können. Ich sagte O., dass ein weiteres Problem darin bestehen würde, dass ich Montag früh schon auf dem Weg nach Sachsen und erst Dienstag Nachmittag wieder zurück sei. Mittwoch vormittag wäre ich dann aber in der Lage, mein Handy und mein Portemonnaie im Büro abzuholen.
Fortsetzung folgt.