Die Tröte ist weg. Seit Braunschweig. Wir haben sie schon schon öfter verloren, aber bisher tauchte sie immer wieder auf. Nun ist es schon mehr als zwei Wochen her, dass wir sie zum letzten Mal gesehen haben.
Unsere Tröte hat uns seit dem letzten Jahrtausend begleitet und uns treu den Ton angegeben. Durch den häufigen Gebrauch war sie schon ziemlich ramponiert. Die Markierungen waren kaum noch zu lesen. Die sich an den Enden der Skala befindenden c und c’ klemmten und sorgten bei Stücken in dieser Tonart (Paris Bar) immer wieder für Verzögerungen, weil ich sie nicht eingestellt bekam. Der einmal glänzende Schimmer war längst verschwunden.
Aber unsere Tröte war stets treu und gehörte mehr zu uns als vieles andere. Deswegen sind wir sehr traurig, dass wir sie nicht mehr haben. Vielleicht liegt sie einsam in den Umkleideräumen der Braunschweiger Stadthalle zwischen Heizung und Wand und kann sich nicht bemerkbar machen; vielleicht hat sie auch ein Schuft gestohlen. Wir wissen es nicht.
Wir wissen nur, dass wir uns jetzt mit dem Verlust abfinden werden müssen. Das Leben geht weiter. Andreas hat heute eine neue gekauft. Es ist nicht dasselbe.