An einem wettertechnisch gar nicht so schönen Tag Anfang Juli saß ich mit den Jungs zusammen auf der Fähre von den Nordseeinseln zurück aufs Festland, als mich der köstliche Gedanke durchströmte, dass ich zum letzten Mal überhaupt oder zumindest für sehr lange Zeit "Los Acappellaleros" gesungen haben würde.
Ich mag das Lied, und es hat auch Spaß gemacht, es zu singen, aber irgendwann reichte es. Klar, es gibt Lieder, die singen wir oder ich noch sehr viel länger und werden es wohl auch tun. Zum Beispiel das unverwüstliche "Er gehört zu mir". Aber diese Dinge laufen außer Konkurrenz, sie sind sozusagen keiner künstlerischen Bewertung unterworfen, sondern gehören dazu wie das Zähneputzen vorm Insbettgehen. Wenn man es, ganz selten, mal lässt, weil man zum Beispiel volltrunken nach Haus kommt und ins Bett fällt, erlebt man dieses Unterlassen mit einer Mischung von süßem Gefühl der Sünde und gleichzeitig schlechtem Gewissen. So ist das mit Herbert Rosenberg.
Anders mit den Stücken des jeweiligen Programms. Eigentlich mag ich immer alle Lieder (es gibt nur selten welche, die ich nicht ausstehen kann, so zum Beispiel Dr.Sommer. So, jetzt ist es raus.), aber mit der Zeit ertappe ich mich dann doch beim Gedanken, dass es ohne auch mal ganz schön wär. "Los Acappellaleros" flog also raus, zugunsten von "Sonne und Regen", das wir im Zuge unserer Vorbereitung für "und basta 2" einüben wollten.
Auf der Fähre purzelten dann noch ganz andere Stücke: Disco. Paris Bar. Wenn sie mich heut nicht küsst. Und, unglaublich, aber wahr: Like a virgin. Ein Lied, das uns zusammen mit "Er gehört zu mir" am allerlängsten begleitet hat. Ihr könnt euch die Freude nicht vorstellen, die wir hatten, als wir die alten durch die neuen Lieder ersetzten.
Dann kam "und basta 2", und dann kam die Diskussion. Würden wir nicht mit dem Vorstellen des neuen Programms bis zur Veröffentlichung der neuen CD warten wollen? Gut, wir hatten die Stücke ale schon aufgeführt, auch mehrfach, aber nur, um sie fürs Fernsehen sicher draufzuhaben. Die Entscheidung fiel knapp: Wir motten die neuen ein, packen die alten wieder aus.
Es wird Ausnahmen geben, so singen wir in Bonn ganz sicher nicht nur alte Stücke, das sind wir ja unserem Publikum schuldig. Aber schon gestern, in Frechen, war alles wie früher. Ich habe sogar "Löwenzahn" gemacht, zwar in veränderter Form, aber trotzdem (wobei mir das wirklich immer noch großen Spaß macht). Es kommen also die Untoten noch mal aus der Gruft. Aber, das sei uns zu Gute gehalten, welche, die sich gar nicht so schlecht gehalten haben.
Am 2.11. kommt unsere neue CD raus. Wer danach kommt, bekommt die neuen Lieder, wer uns davor besucht, wird je nach Lust und Laune (also unsere Lust und Laune) eine Mischung aus Alt und Neu gesungen bekommen.
In jedem Fall keine Sorge: Wir werden Spaß haben.