Liebe Basta-Freunde!
Zuallererst freue ich mich, dass ihr den Weg hierhin gefunden habt und es euch interessiert, was ich abgesehen von Basta musikalisch so vorhabe. Für mich sind es gerade sehr aufregende Zeiten, und vieles von dem, an das ich mich seit einigen Jahren schon etwas gewöhnt hatte, ist jetzt total neu für mich.
Warum gibt es überhaupt ein Soloalbum? Ganz einfach: Seit ich für Basta schreibe, entstehen auch Songs, die dort keinen Platz haben. Weil sie eine Instrumentierung brauchen, oder zu persönlich sind, oder einfach nicht gepasst hätten. Und schon seit einigen Jahren habe ich mit dem Gedanken gespielt, diese Lieder auch aufzunehmen.
Das habe ich getan. Über einen langen Zeitraum. Ich habe die CD mit Ekki Maas produziert, der ja nicht nur Basta, sondern auch der wunderbaren Band Erdmöbel zu tollen Alben verholfen hat. Das hat in meinem Fall von den ersten gemeinsamen Versuchen bis zum letzten aufgenommen Ton eine Weile gedauert. Aber jetzt ist alles fertig, und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich mir auf die Zunge beißen musste, um nichts zu verraten und die Überraschung kaputt zu machen.
Ich bin total stolz auf die Platte. Sie zeigt eine andere Seite von mir, und auch wenn sich ein manchen der letzten Basta-Songs eine Entwicklung abgezeichnet hat, glaube ich, dass „Wie schön wir waren“ was ganz schön anderes ist als das, was ihr von mir kennt. Ich bin jedenfalls wahnsinnig gespannt auf eure Reaktionen. „Lass es schneien“ erscheint am 25. November und bietet zusammen mit „Ich fahr dich“, dass man als Single mitkaufen kann, einen sehr guten Einblick ins Album.
Nicht, dass sich jemand erschreckt: mit Basta geht es ganz normal weiter. Wir spielen bis Ende Dezember weiter, dann machen wir wie letztes Jahr die ersten Monate ein bisschen weniger, und dann geht es wieder los. Ich plane also nicht, das eine durch das andere zu ersetzen, sondern mache beides. Und bin damit sehr glücklich.
Ich weiß noch nicht, ob und wie ich mit der Platte touren werde, das habe ich mir noch nicht zu Ende überlegt. Ihr seid die ersten, die es erfahrt. Da ich nicht jede der Infos, die mich betreffen, auf die Basta-Seite stellen werde, freue ich mich über euren Besuch auf meiner Facebook-Seite. Da gibt es dann alles.
Hiermit erfülle ich mir einen lang gehegten Traum. Ich hoffe, dass ihr Lust habt, daran teilzuhaben!
Dienstag, 15. November 2011
Mittwoch, 2. November 2011
Der Spaziergang
Letzte Woche waren wir in Leipzig. Wir spielten im Werk 2, es war ein gutes Konzert. Unser Hotel lag leider in einem anderen Stadtteil als der Auftrittsort, so dass wir eine Strecke mit dem Wagen fahren mussten. Es war ein schöner Herbstabend, gar nicht so kalt. Kurz nachdem wir losgefahren waren, entschied ich mich, noch ein bisschen spazieren zu gehen. Die Umgebung war so nett und die Nacht so mild, da konnte ich den Weg zum Hotel auch zu Fuß machen. Ich schlenderte also los, auf schönem alten Kopfsteinpflaster vorbei an Kneipen und Bars. Ich wusste nicht, wo unser Hotel genau lag, aber das würde sich schon finden. René hatte mir per SMS die Adresse geschickt.
Ich ging also nach Orientierungssinn. Nach einer Weile kam ich in innenstädtischere Bereiche. Hier würde ich mich meiner Erinnerung zufolge irgendwie links halten müssen. Ich fand eine Tafel mit beleuchtetem Stadtplan. Ich hatte Recht gehabt, links stimmte. Ich sah mir den Plan genauer an. Ich musste nur auf die Waldstraße kommen, dann wär alles in Ordnung. Ich prägte mir die Abbiegungen auf den nächsten drei Straßen ein: das ließ sich machen.
Ich ging los. Nach einer halben Minute hatte ich jede einzelne der drei Straßen vergessen. Ich entschied mich dagegen, umzukehren und ging weiter. Die Umgebung veränderte sich; die hübschen Altbauten und lässigen Bars wurden weniger und wichen schmucklosen Mehrfamilienhäusern und Zweckbauten. Ich verlief mich mehrmals. Es wurde später.
Ich fand die Waldstraße. Von einem Wald war nichts zu sehen. Ich ging die Straße runter, bis ich zu der Kreuzung kam, die ich mir als wichtigste fest eingeprägt hatte. Hier war Wald, tatsächlich, und Wasser, es roch faulig. Ich musste wieder links; die Straße, auf die ich bog, würde zur Hans-Driesch-Straße werden und mich zum Hotel bringen.
Die Straße hatte auf dem Plan nicht so lang ausgesehen. Es war dunkel und ich ging mittlerweile schon ein gutes Stück durch die Einöde. Ich wurde unsicher. Nach einer Weile kam ich zu einem Verteilerkreis. Es war keine Hans-Driesch-Straße angezeigt. Links ging es zur Autobahn, rechts irgendwohin, und hinter mir zurück. Es war viertel vor eins, ich war jetzt eine Dreiviertelstunde unterwegs.
Ich hielt mich rechts. Mitten im Nichts stand eine weitere Stadtplantafel. Ich sah, dass ich richtig gegangen war. Genau hier endete der Plan, aber ich sah: Ich befand mich auf der Hans-Driesch-Straße. Hier war das Hotel. Es war nicht mehr weit.
Ich ging los. Es wurde wieder dunkler, und der Wald wurde dichter. Als ich um die Kurve bog, sah ich in weiter Ferne die Lichter eines entgegenkommenden Fahrzeugs. Bis dahin war es auf jeden Fall ein Kilometer, und rechts und links der Straße war alles dunkel. Da war kein einziges Licht, kein Haus oder gar Hotel , da war nur Wald. Der modrige Geruch wurde wieder stärker. Es war zwanzig nach eins.
Nach zwanzig Minuten bog ich um die nächste Kurve. Vor mir sah ich in weiter Entfernung Lichter. Ich beschleunigte meinen Schritt. Es war ein Klärwerk. Ich war verzweifelt. Vor mir lag das Nichts. Ich überlegte, ob ich ein Taxi rufen sollte. Ich entschied mich dagegen. Ich war nicht nachts um viertel vor zwei durch drei Kilometer Mischwald gelaufen, um auf den letzten Metern aufzugeben.
Nach zwei weiteren Kilometern verdichteten sich die Anzeichen auf beginnende Zivilisation. Es war geschafft. Wo eine Hundepension war, konnte mein Hotel nicht weit sein. Ermutigt lief ich weiter. Der Wald wurde lichter, ab und an konnte ich zwischen den Wipfeln schon den dunklen Himmel erahnen.
Um halb drei erreichte ich das Hotel. Ich fühlte mich erhaben und stolz. Ich war auf einer der längsten benannten Straßen Europas unterwegs gewesen. Ich hatte mir etwas Ruhe verdient. Ich nahm die Arved-Fuchs-Suite und fiel in traumlosen Schlaf.
Ich ging also nach Orientierungssinn. Nach einer Weile kam ich in innenstädtischere Bereiche. Hier würde ich mich meiner Erinnerung zufolge irgendwie links halten müssen. Ich fand eine Tafel mit beleuchtetem Stadtplan. Ich hatte Recht gehabt, links stimmte. Ich sah mir den Plan genauer an. Ich musste nur auf die Waldstraße kommen, dann wär alles in Ordnung. Ich prägte mir die Abbiegungen auf den nächsten drei Straßen ein: das ließ sich machen.
Ich ging los. Nach einer halben Minute hatte ich jede einzelne der drei Straßen vergessen. Ich entschied mich dagegen, umzukehren und ging weiter. Die Umgebung veränderte sich; die hübschen Altbauten und lässigen Bars wurden weniger und wichen schmucklosen Mehrfamilienhäusern und Zweckbauten. Ich verlief mich mehrmals. Es wurde später.
Ich fand die Waldstraße. Von einem Wald war nichts zu sehen. Ich ging die Straße runter, bis ich zu der Kreuzung kam, die ich mir als wichtigste fest eingeprägt hatte. Hier war Wald, tatsächlich, und Wasser, es roch faulig. Ich musste wieder links; die Straße, auf die ich bog, würde zur Hans-Driesch-Straße werden und mich zum Hotel bringen.
Die Straße hatte auf dem Plan nicht so lang ausgesehen. Es war dunkel und ich ging mittlerweile schon ein gutes Stück durch die Einöde. Ich wurde unsicher. Nach einer Weile kam ich zu einem Verteilerkreis. Es war keine Hans-Driesch-Straße angezeigt. Links ging es zur Autobahn, rechts irgendwohin, und hinter mir zurück. Es war viertel vor eins, ich war jetzt eine Dreiviertelstunde unterwegs.
Ich hielt mich rechts. Mitten im Nichts stand eine weitere Stadtplantafel. Ich sah, dass ich richtig gegangen war. Genau hier endete der Plan, aber ich sah: Ich befand mich auf der Hans-Driesch-Straße. Hier war das Hotel. Es war nicht mehr weit.
Ich ging los. Es wurde wieder dunkler, und der Wald wurde dichter. Als ich um die Kurve bog, sah ich in weiter Ferne die Lichter eines entgegenkommenden Fahrzeugs. Bis dahin war es auf jeden Fall ein Kilometer, und rechts und links der Straße war alles dunkel. Da war kein einziges Licht, kein Haus oder gar Hotel , da war nur Wald. Der modrige Geruch wurde wieder stärker. Es war zwanzig nach eins.
Nach zwanzig Minuten bog ich um die nächste Kurve. Vor mir sah ich in weiter Entfernung Lichter. Ich beschleunigte meinen Schritt. Es war ein Klärwerk. Ich war verzweifelt. Vor mir lag das Nichts. Ich überlegte, ob ich ein Taxi rufen sollte. Ich entschied mich dagegen. Ich war nicht nachts um viertel vor zwei durch drei Kilometer Mischwald gelaufen, um auf den letzten Metern aufzugeben.
Nach zwei weiteren Kilometern verdichteten sich die Anzeichen auf beginnende Zivilisation. Es war geschafft. Wo eine Hundepension war, konnte mein Hotel nicht weit sein. Ermutigt lief ich weiter. Der Wald wurde lichter, ab und an konnte ich zwischen den Wipfeln schon den dunklen Himmel erahnen.
Um halb drei erreichte ich das Hotel. Ich fühlte mich erhaben und stolz. Ich war auf einer der längsten benannten Straßen Europas unterwegs gewesen. Ich hatte mir etwas Ruhe verdient. Ich nahm die Arved-Fuchs-Suite und fiel in traumlosen Schlaf.
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