Dienstag, 24. Februar 2009

Doch, nach unten

In Ermangelung aktueller und gleichzeitig cooler Erlebnisse mit meiner Gesangsgruppe stelle ich eine kleine unspektakuläre Geschichte aus der Türkei ins Netz. Erwartet nicht zu viel. Rechnet vor allem nicht mit angepassten Zeitformen, ich habe meinen Bericht eins zu eins gepastet und gecopyt. Also aufgepasst, heute ist gestern, nicht heute. Jetzt aber die Geschichte:

Scham ist eine der unangenehmer zu erlebenden Emotionen. Aber manchmal ist es nur halb so schlimm und eher komisch als entsetzlich. Ich fuhr heute im Fahrstuhl in die Lobby, die sich im Erdgeschoss befindet, das mit „1“ gekennzeichnet ist. Aus Gewohnheit drückte ich aber im Lift zuerst auf den Knopf unter der 1, den (einzigen) Buchstaben, „B“. Das bedeutet Basement und meint den Keller, aber daran hat sich mein Stammhirn noch nicht gewöhnt. Ich verbessere also rechtzeitig meine Wahl und steige im Erdgeschoss aus. Ein Mann kommt mir entgegen und steigt ein, wir begrüßen uns. Ich hole wie geplant in der Lobby mein Telefon, das ich dort liegen gelassen habe und kehre zum Fahrstuhl zurück. Ich drücke die Ruftaste, die Tür geht auf und drin steht immer noch der Mann von eben. Ich wunder mich, steige ein und frage arglos: „Noch nicht gefahren?“ Der Mann guckt mich streng an und sagt säuerlich: „Doch, nach unten.“

Eigentlich ist das schon die Pointe. Wer die Lösung nachlesen will - im folgenden Absatz.


Ich hab dann nichts gesagt. Bin kurz die Beweislage durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass sie gegen mich spricht: der B-Knopf hat geleuchtet, als der Mann zu seinem Ärger die Abwärtsbewegung des Fahrstuhls registrierte – wer anders als ich soll die Taste gedrückt haben. Und dann meine unverschämte Frage! Da hab ich mich ein bisschen geschämt, aber wirklich nur ein bisschen.

Jetzt kann man natürlich sagen: was regt der Mann sich so auf, soll er doch die paar Stufen zu Fuß gehen. Einerseits richtig, andererseits sind hier alle Gäste außer uns Golfer, und die sind es nicht mehr gewohnt zu laufen, die werden gefahren.

So viel Spaß für so wenig Geld.

Samstag, 14. Februar 2009

Güle Güle

Wir haben euch nicht vergessen. Ihr könnt euch nur nicht vorstellen, wie unglaublich langsam das Internet war. Es hat schlicht und einfach nicht funktioniert, Bilder oder gar Videos hochzuladen. Deswegen gibt es hier eine klitzekleine Nacherzählung mit Bildern.

Wir haben alles mögliche Wetter gehabt. Los ging’s mit Regen, Regen, Regen.



Aber das kann das Meer ja ganz gut: einem zeigen, dass es ihm egal ist und einem selbst Ähnliches vorschlagen. Deswegen führte uns unser erster Gang noch vor dem Frühstück auch an den Strand.







Fürs Arbeiten war das miese Wetter natürlich sowieso nicht von Nachteil. Und auch die anderen Bedingungen stimmten: Drei von uns wohnten in der „Präsidentensuite“, die gigantische Ausmaße hatte und uns erlaubte, drinnen wie draußen sehr konzentriert und trotzdem in gemütlicher Umgebung zu arbeiten.



Die Dachterrasse bot wunderschöne Ausblicke. Am ersten Tag weniger, dafür an den kommenden. Denn schon am zweiten Tag war der Himmel komplett aufgeklart; es wurde so warm, dass wir im T-Shirt (zeitweise auch ohne) draußen sitzen konnten.







Das Meer wurde hingegen immer wilder. Was Thomas und mich nicht davon abhielt, mal dahin zu pilgern und ein bisschen zu plantschen.



Mit wohligem Grusel haben wir die Nachrichten von den Schneestürmen, die über Deutschland tobten, gehörten. Deren Ausläufer erreichten uns dann aber auch am dritten Tag. Es windete ordentlich, blieb aber mild, so dass wir unsere Winterjacken weiterhin im Schrank lassen konnten.



Gearbeitet haben wir übrigens auch, aber wer will davon schon Fotos sehen. Ergebnisse bald in eurem Fernseher.

Sonntag, 8. Februar 2009

Türkiye!

Wir spielen gerade den Spielberg-Film "Terminal" nach. Die ersten zwei Stunden haben wir schon hinter uns, eben erreichte uns die Nachricht, dass sich der Abflug um weitere zwei Stunden verzögert. 9.50 wären wir eigentlich in der Luft gewesen, jetzt wird es mindestens 13.20 werden.

Ist aber nicht so schlimm, wir amüsieren uns prächtig und hauen den Entschädigungsgutschein unserer Airline auf den Kopf. 7,50 haben wir bekommen, dafür kriegt man hier auf dem Flughafen schon einen halben Orangensaft.



Aber heute wollten wir eh noch nix tun, sondern nur ankommen, mal ans Meer runter und so. Das wird ja in jedem Fall klappen.

Ach ja: in der Türkei regnet es übrigens.

Montag, 2. Februar 2009

Zwischenfall in Mannheim

Wir haben Wuppertal noch getoppt, weil ich mitten im ersten Song die Bühne verlassen musste. Das war noch nie da.
Direkt mal die Entwarnung - es ist nichts Schlimmes passiert. Sondern Folgendes:

Ich hatte mich mit Fieber nicht nur auf die Bühne gestellt, sondern auch gemeint, trotz sehr wackliger Knie und leichter Übelkeit die gewohnte Show machen zu können. Das war keine gute Idee und hat ganz und gar nicht funktioniert, also habe ich mich in der zweiten Strophe des ersten Lieds ohne anständige Verabschiedung Richtung Backstage davon gemacht, um dort kurz meine Beine hochzulegen und meinen Kreislauf zurückzubitten. Das war schon eine bessere Idee.

Wir haben ein Viertelstündchen Bedenkpause gemacht und uns dann dazu entschieden, das Konzert in modifizierter Form fortzusetzen. Ich habe die meiste Zeit der Show auf einem sehr gemütlichen Barhocker gesessen, von dort aus gesungen und den Jungs ein bisschen beim Tanzen zugeschaut. Auch mal schön. Die gemächlicheren Sachen habe ich mitgemacht, Lieder wie „Sonne und Regen“ und auch „Bratislava Lover“. „Blutwurst“ und ähnlich Bewegungsintensives habe ich mir hingegen gespart, nachdem ich meinen ersten freistehenden Versuch bei „Meine neue Freundin“ aufgeben musste und mir aus Sicherheitsgründen nach dem ersten Refrain doch mal einen Hocker geschnappt habe.

Jetzt haben wir zum Glück erstmal Pause – heute noch „Spielerfrauen“ fürs TV, aber das krieg ich wohl noch hin. Vermute ich. Spannend wird’s allemal - ihr seht es dann ja im Fernsehen!