In Ermangelung aktueller und gleichzeitig cooler Erlebnisse mit meiner Gesangsgruppe stelle ich eine kleine unspektakuläre Geschichte aus der Türkei ins Netz. Erwartet nicht zu viel. Rechnet vor allem nicht mit angepassten Zeitformen, ich habe meinen Bericht eins zu eins gepastet und gecopyt. Also aufgepasst, heute ist gestern, nicht heute. Jetzt aber die Geschichte:
Scham ist eine der unangenehmer zu erlebenden Emotionen. Aber manchmal ist es nur halb so schlimm und eher komisch als entsetzlich. Ich fuhr heute im Fahrstuhl in die Lobby, die sich im Erdgeschoss befindet, das mit „1“ gekennzeichnet ist. Aus Gewohnheit drückte ich aber im Lift zuerst auf den Knopf unter der 1, den (einzigen) Buchstaben, „B“. Das bedeutet Basement und meint den Keller, aber daran hat sich mein Stammhirn noch nicht gewöhnt. Ich verbessere also rechtzeitig meine Wahl und steige im Erdgeschoss aus. Ein Mann kommt mir entgegen und steigt ein, wir begrüßen uns. Ich hole wie geplant in der Lobby mein Telefon, das ich dort liegen gelassen habe und kehre zum Fahrstuhl zurück. Ich drücke die Ruftaste, die Tür geht auf und drin steht immer noch der Mann von eben. Ich wunder mich, steige ein und frage arglos: „Noch nicht gefahren?“ Der Mann guckt mich streng an und sagt säuerlich: „Doch, nach unten.“
Eigentlich ist das schon die Pointe. Wer die Lösung nachlesen will - im folgenden Absatz.
Ich hab dann nichts gesagt. Bin kurz die Beweislage durchgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass sie gegen mich spricht: der B-Knopf hat geleuchtet, als der Mann zu seinem Ärger die Abwärtsbewegung des Fahrstuhls registrierte – wer anders als ich soll die Taste gedrückt haben. Und dann meine unverschämte Frage! Da hab ich mich ein bisschen geschämt, aber wirklich nur ein bisschen.
Jetzt kann man natürlich sagen: was regt der Mann sich so auf, soll er doch die paar Stufen zu Fuß gehen. Einerseits richtig, andererseits sind hier alle Gäste außer uns Golfer, und die sind es nicht mehr gewohnt zu laufen, die werden gefahren.
So viel Spaß für so wenig Geld.