Freitag, 16. November 2012

Der Unterschied



Gestern wurde eine Frau unverschämt. Thomas wies, charmant wie immer, das weibliche Seesener Publikum nach der ersten Übungseinheit für den Bratislava Lover liebenswürdig darauf hin, es solle bei seinem Einsatz doch bitte nicht gähnen, sondern wie gefordert stöhnen. Daraufhin rief eine Dame dazwischen, wörtlich: Wo ist der Unterschied?

Wir waren sprachlos, aber nur gestern. Wir sind vorbereitet: ab jetzt werden ganz andere Seiten aufgezogen. 

Montag, 22. Oktober 2012

Ein unmoralisches Angebot

Gestern hatten wir einen sehr spaßigen Auftritt im Leverkusener Scala. Nach der Show kam ein gutaussehender junger Mann zu uns an den Beschwerdestand und erkundigte sich nach dem Autor von "Meine liebsten Lieder". Man nannte ihm mich. Er sagte, sein Plan sei es gewesen, dem Schreiber des Liedes einen Zungenkuss zu geben, uns zwar aus Dankbarkeit und Begeisterung. Ich war sehr gerührt. Wir haben aber dann davon Abstand genommen, das Angebot in die Tat umzusetzen. Ich vermute, die Erleichterung war gegenseitig.

Montag, 15. Oktober 2012

Bei den Maybebops


Heute Abend spielen wir mal wieder im schönen Tivoli, morgen ist frei, übermorgen gibt’s dann was ganz besonderes! Thomas und ich sind zur großen Maybebop-Jubiläums-Show im Hannoveraner Theater am Aegi eingeladen und werden dort die Ehre haben, mit den Jungs nicht nur plaudern, sondern auch musizieren zu dürfen.

Thomas wird sich an den Flügel setzen und den Erlkönig aufführen (worauf ich neidisch bin; unsere 2006er Version aus dem Kölner Schauspielhaus war ein großer Spaß!), ich für meinen Teil singe Timbuktu, das Schlusslied meiner Solo-CD.

Ich bin durchaus gespannt, wie das so werden wird. Eigentlich habe ich ja nicht an eine A-cappella-Aufführbarkeit dieser Lieder geglaubt, aber Oliver Gies hat mich überzeugt – ob eines Besseren, bleibt abzuwarten. Aber die Jungs können musikalisch so viel, da werden sie das wohl auch noch hinbekommen.

Wenn es also schön wird, machen wir es vielleicht auch mal mit Basta. Der Riesen-Vorteil: Das Arrangement gibt es dann schon, und wir müssen es Oliver nicht mehr bezahlen, har har har.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Beck to the Ruth


Gerade sind wir nach unserer österreichischen Probewoche in Trier eingetroffen. Heute abend werden wir direkt mal ein paar unserer neuen Tanzschritte ausprobieren. Ja, wir waren fleißig und haben einiges geschafft!

In unseren Kreativsitzungen sind wir vor allem ein bisschen zurück zu den Wurzeln gegangen und waren sehr, sehr albern. Gerade zu unseren Anfangszeiten haben wir uns ja wenig Gedanken um Stil- und Geschmacksfragen gemacht und haben einfach drauflosgeulkt. Unsere Versionen von „Satisfaction“ und „Er gehört zu mir“ zeugen davon.

Naja, und jetzt, 12 Jahre später, haben wir uns sozusagen in eine gedankliche Zeitmaschine gesetzt und beim Ideensammeln alle Bedenken über Bord geworfen. Das merkt man den Ergebnissen an! Noch sind die Lieder nicht (fertig) einstudiert, aber schon bald werden wir euren hoffentlich fassungslosen Gesichtern ansehen können, ob wir das richtig gemacht haben... Wir sind jedenfalls gespannt!

Montag, 24. September 2012

Tim



Tim hat es sich gestern in Gelsenkirchen (wo es außerordentlich toll war) nicht nehmen lassen, uns mit einer kleinen Tontechnikerperformance zu beeindrucken. Leider hat er sich dafür "Gimme Hope Joachim" anstatt ein von uns komponiertes Lied ausgesucht, so dass wir jetzt keine Gema von ihm bekommen. Ärgerlich.

Freitag, 27. April 2012

Cry Baby Cry

Heute habe ich einen kleinen Jungen zum Weinen gebracht. Es war mir sehr peinlich. Dabei durfte er als jüngster Gast die Hauptstimmenreihenfolge von „Sitzen oder stehen“ festlegen, was eigentlich ein Privileg sein sollte. Ich war auch im Übrigen durchweg überaus freundlich und sprach sehr kindgerecht (der Junge war erst fünf). Nun, vielleicht hätte ich den Witz mit ‚fünf Euro Zuzahlung’ nicht machen sollen; das Taschengeld ist ja noch nicht so hoch in dem Alter.

Während also der Fünfjährige unter Schock stand und sich schluchzend in die Arme der Mutter warf, musste ich zurückrudern und dem eigentlichen Verliererkind (12) das Bestimmungsrecht einräumen, was natürlich nicht regelgerecht war und eigentlich ein Ärgernis. Sei’s drum.

Thomas tat sein Bestes, um die Stimmung wieder aufzuheitern und machte am Schluss des Liedes den Hund. Das ist nicht Yoga oder Schlimmeres, sondern eine kleine, neuentstandene imitatorische Tradition: sein Beatbox-Schlussfill endet seit zwei Tagen nicht wie gehabt auf einem schlagzeugähnlichen Klang, sondern einem Tiergeräusch. Gestern hatten wir Pferd und heute halt Hund. Es hat alle sehr gefreut, auch den armen kleinen Buben. Er war dann auch während des restlichen Konzerts sehr guter Dinge. Ich habe es trotzdem unterlassen, ihn bei „Gimme hope Joachim“ alleine singen zu lassen.

Samstag, 31. März 2012

Wiedersehen macht Freude

Heute abend geben wir in Köln ein Exklusivkonzert für den Fanclub, zum bisher zweiten Mal in der Basta-Geschichte. Nachdem wir bei der Premiere (2007?) eigentlich so etwas wie einen Vorlauf zum Kölnarena-Spektakel gemacht hatten, haben wir für diese Ausgabe sehr, sehr alte Stücke hervorgekramt. Erstaunlich war das.

Nun würde ich nicht sagen, dass mir Proben generell Freude bereiten, und auch bei denen zur heutigen Show hätte ich sie mir gern kürzer vorgestellt. Nichtsdestotrotz war es ein echtes Erlebnis, Lieder wieder zu singen, die ich eigentlich schon völlig vergessen hatte. Denn man sitzt als Künstler ja im Normalfall nicht zu Hause und hört sich seine eigenen alten Platten an (ich vermute jedenfalls, dass ich da keine Ausnahme bin).

Also, was soll ich sagen – da sind uns schon ab und an ein paar schöne Stücke gelungen, habe ich freudig festgestellt. Die Gurken kann man ja wegskippen, jedenfalls auf CD. Heute Abend wird das nicht gehen, aber wir haben uns bemüht, uns die schönen Lieder rauszusuchen. Ich freu mich jedenfalls!

Samstag, 25. Februar 2012

Basta in Belgien

Wir sind auf der Rückfahrt von Brüssel. Ich sitze auf der Rückbank, wo es entsetzlich ist, weil es keine Federung gibt. Wir fahren mittlerweile auf einer deutschen Autobahn, aber gefühlt geht es über eine nigerianische Geröllpiste. Es fällt schwer, die richtigen Tasten auf dem Rechner zu erwischen. Nun, ich tue mein Bestes.

Wir hatten gestern einen Auftritt auf einer geschlossenen Veranstaltung und somit genug Zeit, uns die belgische Hauptstadt und ihre Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Fritten, Bier und Schokolade, würde da der Kulturbanause sagen, und da hat er recht. Wir kannten Brüssel ja auch schon ganz gut; bereits in den 90er Jahren waren René und ich zur Straßenmusik hier, auf der Grande Place.

Dieses Mal haben wir dort nicht musiziert, was ich persönlich sehr schade fand. Andererseits soll man sich die schönen Erlebnisse vielleicht auch nicht durch Wiederholung kaputt machen. Und wer sagt, dass wieder so viele Menschen stehengeblieben wären und applaudiert hätten, wie als wir 20 waren? Ich vermute, dass den meisten Teenies fünf singende Enddreißiger (gelogen) ziemlich egal gewesen wären. Und die haben damals das meiste Geld in den Hut geschmissen. Das waren Zeiten.

Also haben wir Pralinen, Trüffel und andere schokoladige Mitbringsel von unserem eigenen Geld und nicht von dem anderer Touristen kaufen müssen. Trotzdem stapeln sich hier die Tüten von Galler, Neuhaus und Marcolini. Vielleicht ist, wenn wir zuhause ankommen, sogar noch was davon da.

Dienstag, 31. Januar 2012

Those were the day Pt.III

Weil ich auf den letzten Drücker poste, bestrafe ich mich selber mit diesem Bild:



Erster rechts René, zweiter von links ich. Bald mehr aus der Reihe!

Donnerstag, 26. Januar 2012

Basta hat frei

Ganz schön wenig los diese Tage bei Basta, was? Wir machen traditionellerweise weniger Konzerte im Januar und Februar; aber während wir letztes Jahr die „Basta macht blau“ aufgenommen haben, sind wir dieses Jahr einigermaßen arbeitslos, jedenfalls, was Basta angeht. Naja, auch die Arbeiten zu meiner eigenen CD sind gemacht, so dass mir nur übrig bleibt, gebannt darauf zu warten, dass endlich der 17. Februar ist und die Platte in den Läden steht. Die Jungs haben bereits angekündigt, sie sich selber zu kaufen. Ich wollte nicht nachfragen, ob sie planen, EINE zu kaufen und sich diese zu privatem Gebrauch zu vervielfältigen, aber ich würde ausnahmsweise von strafrechtlicher Verfolgung absehen.

Sowieso haben sie was bei mir gut: beim ersten Konzert des Jahres, in der Comedia Colonia, hatte ich sowohl meinen Gürtel vergessen wie die richtige Anzahl linker und rechter Schuhe. Genau gesagt hatte ich zwei linke eingepackt. Die Notschuhe waren aus dem Bus verschwunden (für solche Fälle haben wir eigentlich immer eine Reserve in einem der Geheimfächer), Andreas trug an dem Tag zwar privat schwarze, aber darin ich sah aus wie ein Clown, so dass ich auf die Schuhe aus dem ersten Set zurückgreifen musste. In denen sah ich übrigens auch aus wie ein Clown, was keiner gemerkt hätte, wenn Thomas nicht von der Bühne aus genüsslich darauf hingewiesen hätte.

Unangenehm war das, aber es hat seine Wirkung getan: Samstag haben wir unser nächstes Konzert, und sowohl Schuhe wie Gürtel stehen schon jetzt in der Diele, damit ich sie nicht vergesse. Verantwortungsvollerweise habe ich alles seit vergangenem Samstag vorbereitet. Zeit genug war ja.