Wir sind auf der Rückfahrt von Brüssel. Ich sitze auf der Rückbank, wo es entsetzlich ist, weil es keine Federung gibt. Wir fahren mittlerweile auf einer deutschen Autobahn, aber gefühlt geht es über eine nigerianische Geröllpiste. Es fällt schwer, die richtigen Tasten auf dem Rechner zu erwischen. Nun, ich tue mein Bestes.
Wir hatten gestern einen Auftritt auf einer geschlossenen Veranstaltung und somit genug Zeit, uns die belgische Hauptstadt und ihre Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Fritten, Bier und Schokolade, würde da der Kulturbanause sagen, und da hat er recht. Wir kannten Brüssel ja auch schon ganz gut; bereits in den 90er Jahren waren René und ich zur Straßenmusik hier, auf der Grande Place.
Dieses Mal haben wir dort nicht musiziert, was ich persönlich sehr schade fand. Andererseits soll man sich die schönen Erlebnisse vielleicht auch nicht durch Wiederholung kaputt machen. Und wer sagt, dass wieder so viele Menschen stehengeblieben wären und applaudiert hätten, wie als wir 20 waren? Ich vermute, dass den meisten Teenies fünf singende Enddreißiger (gelogen) ziemlich egal gewesen wären. Und die haben damals das meiste Geld in den Hut geschmissen. Das waren Zeiten.
Also haben wir Pralinen, Trüffel und andere schokoladige Mitbringsel von unserem eigenen Geld und nicht von dem anderer Touristen kaufen müssen. Trotzdem stapeln sich hier die Tüten von Galler, Neuhaus und Marcolini. Vielleicht ist, wenn wir zuhause ankommen, sogar noch was davon da.