Wir sitzen IN DIESEM MOMENT im Bus und es pläddert, als gäbe es kein Morgen mehr. Der Film, den ich mir auf dem Rechner angesehen habe, ist mir zu beklemmend, um ihn weiterzuschauen, alle Gespräche untereinander sind geführt, die Aussicht ist zu schlecht, um etwas damit anzufangen.
Neuigkeiten: Wir bekommen was Neues zum Anziehen. Dabei sind die alten Sachen noch prima in Schuss (bis auf meinen Rautenpullover, dessen seitliche Nähte sich seit einiger Zeit sukzessive verabschieden. René ist ein ausgezeichneter Näher in der Not, er hat mich schon ein paar Mal kurz vor Konzertbeginn vor einer Blamage gerettet und die Stoffbahnen mit festem Zuge wieder aneinandergefügt). Aber einflussreiche Menschen sagen etwas anderes, sie sehen nicht die subtile Eleganz, die wir an uns selber im ersten wie auch im zweiten Set entdecken. „Da kann ich mich auch selber auf die Bühne stellen“, sagt Komo, unser Tourmanager, „und zwar im Schlafanzug.“ Unverschämtheit, sagen wir und fügen uns. Deswegen hat er uns jetzt eine Dame an Land gezogen, die uns neu einkleiden wird, das Vermessen hat bereits stattgefunden. Man kauft jetzt für uns ein, näht es unseren Individualmaßen entsprechend um und zieht es uns kommende Woche an.
Das ist ein bisschen wie Weihnachten, für uns jedenfalls. Für euch wahrscheinlich nicht, vielleicht eher wie Ostern, oder, wenn wir Pech haben, Buß- und Bettag. Halloween schlimmstenfalls.
Das wär eigentlich mein Schlusswort gewesen, aber wenn Thomas sieht, dass ich die Überschrift dieses Eintrags von ihm geklaut habe, gibt es Ärger. War nämlich seine Idee für den Namen der aktuellen CD. Hat sie also doch noch Verwendung gefunden auf dem Gebrauchtwarenmarkt des World Wide Web, das ist doch auch nicht so schlecht. Herzlichsten Dank.