Freitag, 21. Oktober 2011

Beim Bund

Heute waren Thomas und ich in Mayen beim Bundeswehrradio. Ich war zum ersten Mal in meinem Leben in einer Kaserne. Es war blauer als ich gedacht hätte, und leider habe ich keine Panzer gesehen. Man war sehr nett zu uns und nahm es uns nicht übel, dass keiner von uns (Tim und Martin begleiteteten uns) den Dienst an der Waffe geleistet hatte. Immerhin haben wir Sänger noch Zivildienst gemacht, unsere Techniker hingegen haben sich irgendwie drücken können. Haben wir aber keinem verraten.

Wir haben mit dem freundlichen Hauptmann Krees ein bisschen über dies und das gequatscht und die Grüße an einen Gefreiten in Afghanistan, um die uns seine Mutter gebeten hatte, durchgegeben. Nach und nach haben wir die Angst verloren, in Arrest genommen zu werden und haben uns entspannt.

Wir haben dann auch noch ein Foto mit Hauptmann Krees gemacht. Er ist schon auf dem ersten Foto sehr schwer auszumachen. Da trägt er noch die alte Tarnuniform.




Weil wir ihn darum gebeten haben, hat er dann für das zweite Foto extra für uns das ganz neue Modell angezogen, das sehr verbesserte Tarneigenschaften hat. Man kann ihn auf dem Bild kaum noch erkennen.



Wir bitten euch allerdings, dieses Foto nur privat anzuschauen und nicht anderen zu zeigen. Es ist alles noch sehr geheim.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Auf der A1

Es regnet. Gestern hat es auch geregnet. Vorgestern auch. Ist mir egal. Wir waren in Hamburg, zwei Tage, da gehört das dazu. Was für ein wunderbares Theater das Tivoli doch ist, was für ein tolles Publikum! Ist auf jeden Fall einer meiner absoluten Lieblingsplätze geworden in Deutschland, wir kommen da wahnsinnig gerne hin.

Leider müssen wir dafür zweimal über die A1, und die geht mir dermaßen auf den Keks, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wie es zu den teils durchaus liebevollen Beobachtungen im gleichnamigen Song kommen konnte. Die A1 ist einfach der totale Meganerv, und ich bin froh, dass wir nicht mehr von ihr singen.

Es regnet immer noch. Also, Hamburg ist die eine Sache. Warum es allerdings auch noch kurz vor Dortmund derart runterkommen muss, ist mir ebenso schleierhaft wie unsere Sicht auf die Fahrbahn vor uns. Andreas fährt stoisch, ihm ist kein Laut der Klage zu entlocken. Ich weiß nicht, wie er das macht. Würden wir nicht alle 800 Kilometer tanken müssen, würde er gar keine Pause machen. Wie ein Zugvogel. Martin hingegen kann und muss überall schlafen. Wenn er ans Steuer soll, hält er das eine halbe Stunde durch, dann fordert er einen Fahrerwechsel, rutscht rüber, nickt ein und wacht erst am Ankunftsort wieder auf. Wir befürchten übrigens, dass er auch während unserer Show schläft. Es muss an seinem Energiebedarf liegen; sein Körper verbraucht soviel davon, dass er sich selber immer wieder runterdrosseln muss, um halbwegs klar zu kommen.

Solche Probleme haben wir hier nicht. Sowieso ist es sehr gemütlich, da wir nur zu viert im Bus sitzen. Martin und Tim fahren eh alleine, Werner heute auch. Wir können uns also breit machen und nutzen diese ödeste aller Strecken dazu, um uns sehr komfortabel zu langweilen. René schaut aus dem Fenster. Thomas ist im Wachkoma. Ich schreibe Blog. Andreas fährt Auto. Es regnet.