Sonntag, 10. Februar 2008

GermanRail

Das soll ja hier kein Sprachblog werden. Bastian Sick lässt grüßen. Aber beruflich haben wir auch immer wieder mit der deutschen Bahn zu tun, das ist jetzt mal die Verbindung zum Thema und Titel dieses Blogs, und so gern ich die Bahn auch nutze (ich nutze sie gerne) - was sie einem sprachlich antut, ist eine Unverschämtheit.

Es geht bei dieser idiotischen Mode los, Wortzusammensetzungen zu frisieren, indem man das zweite Wort groß schreibt. Pimp your Kompositum. BahnCard anstatt Bahncard etc. (Bahnkarte trau ich mich gar nicht vorzuschlagen). In Köln hat man das mit dem Mediapark gemacht, der heißt nämlich MediaPark, und das Hochhäuschen darin KölnTower. Wow, voll Metropolenstyle. Als Student, der ich jeden Morgen an der U-Bahnstation MediaPark ein- und ausfuhr, hatte ich mal den Traum, eine Kulturguerilla aufzumachen, die nachts heimlich die großen Buchstaben der Haltestellenschilder mit kleinen überpinselt. Hätte ich mal tun sollen, der SiegesZug der Dämlichkeit ist ja anscheinend nicht mehr aufzuhalten. Wenn da nicht eine andere deutsche Gruppe ein Lied übers Denglische gemacht hätte, könnte man direkt eines schreiben.

Das soll mich aber nicht daran hindern, die deutsche Bahn anhand eines letzten Beispiels an den Pranger zu stellen, in die Schranken zu weisen und ihr eine Forderung zu stellen.

Sie hat ihre Schalterbeschilderung zu ändern, auf der sie ihre Schalter "Counter" nennt. Ich kotze sonst. Mit dieser Verdrehung ist es übrigens noch nicht getan; zudem trauen sie sich da nicht, zu schreiben, dass der Schalter respektive Counter geschlossen ist, sondern bedanken sich dafür, dass man es bei einem anderen versucht. Du meine Güte. Ich sehne mich zurück nach den guten alten Verbotsschildern aus Kindheitstagen, da wusste man, woran man war. Spielen verboten. Zack, in Ordnung. Heute würde da wahrscheinlich stehen: Danke, dass ihr hier nicht spielt.

Aber das nur am Rande. So, und beim nächsten Mal erzähle ich wieder davon, wie das Konzert war.