Ich war beim Sport nie der Beste, dabei habe ich immer Spaß an den meisten Dingen gehabt. Ausgenommen der Leichtathletik-Kram à la Bundesjugendspiele, aber wer hasste die nicht, abgesehen von ein paar Sport-Nerds?
Wenn wir mit Basta irgendwelchen Vergnügungen nachgehen wie Turm- und Skispringen, Hackysackspielen und ähnlichem, bin ich zwar stets vorne mit dabei, aber nie der Beste. Meistens führt Werner das Feld an, der ist einfach sehr talentiert. Da hab ich mich dran gewöhnt.
Umso größer war die Überraschung deswegen, als wir heute auf der Reise von einem Auftritt in Coesfeld zum nächsten in Baunatal einen lang geplanten Ausflug zu einer Kartbahn machten, und ich im ersten viertelstündigen freien Training die schnellste Rundenzeit fuhr! Schneller als Werner, Thomas, Réne, Martin und unserer fahrgeübter Andreas. Das war eigentlich schon Glück genug. Es bedeutete aber gleichzeitig, dass ich im darauffolgenden Rennen von der Pole Position starten durfte. Fünf Wahnsinnige hinter mir, die mir das nicht lassen wollten und mich jagten, grausame fünfzehn Minuten lang.
Und was soll ich sagen? Ich habe gewonnen! Bin den meisten davongefahren und zum Schluss heldenhaft Werners Attacken abgewehrt. Jetzt weiß ich endlich, was ich antworten werde, wenn ich bei einem Interview mal nach dem gefragt werde, was mich am Stolzesten macht: Mein erster Platz beim Outdoor-Kartrennen in Büren.
P.S.: Es hat auch noch nie nur so kurz gedauert, bis nach einem Ereignis der dazugehörige Bericht im Netz war. Das will was heißen. Die Goldmedaille baumelt immer noch um meinen Hals.