Elendig, der Anblick, den unser Bus bietet. Von den sechs Insassen (Martin ist nach langer Zeit wieder mit dabei) hier sind drei krank und husten und ächzen vor sich hin. Andreas und ich haben uns sogar einen Mundschutz übergezogen, der das Risiko der Ausbreitung bzw. Ansteckung dämmen soll. Wenn’s schee macht!
Die Situation wird dadurch nicht besser, dass es gerade halb drei Uhr nachts ist und wir seit vier Stunden im Auto sitzen, auf der Fahrt von Dresden nach Soest. Erwähnenswert vielleicht auch die Tatsache, dass wir heute morgen bereits NACH Dresden gefahren sind, um 9 Uhr ab Heidelberg.
Man hat nicht immer nur Glück im Leben, und was diese etwas unglückliche Auftrittskombination angeht, kamen halt verschiedene Anfragen dergestalt in unser Büro, dass wir es vorzogen, uns um deren Realisierung nicht zu konkrete Gedanken zu machen. Jetzt haben wir den Salat.
Dafür waren wir gestern im Radio, heute im schönen Elbflorenz und sind morgen gegen Mittag wieder zuhause in Köln. Gibt schlimmeres.
Zum Beispiel das Buch „Kill your friends“, das so schlecht ist, dass ich es nach einem Drittel der Seiten nur noch zur Kenntnisnahme des Plots durchgeblättert und danach wütend in den nächsten Restmüllcontainer geworfen habe, was ich ganz, ganz selten mache, eigentlich nie. Das hat jetzt mit dem Vorigen nicht so unbedingt zu tun, fiel mir aber an dieser Stelle als Warnung ein.
Zu empfehlen ist hingegen der Film „Sturz ins Leere“ (nach dem gleichnamigen Buch), den ich mir eben auf DVD angeschaut habe. Darin überlebt ein junger Mann nach einer wagnisreichen Besteigung eines abgelegenen Andengipfels den Sturz in eine Gletscherspalte und erreicht, längst für tot gehalten, trotz gebrochenen Beins, Erfrierungen, Dehydrierung und allgemeiner Erschöpfung nach sechs Tagen seine grad im Aufbruch befindlichen Kameraden. Da geht das hier ja wohl allemal.